In dieser Podcastfolge geht es darum, was Jugendcoaching bewirken kann: Sowohl bei der Wahl der richtigen Schule/Ausbildung, als auch bei der Lehrstellensuche.
In unserem Podcast stellen wir Ihnen junge Menschen vor, die ihre berufliche Perspektiven entdecken und jene, die sie dabei unterstützen. Heute bin ich zu Gast bei den Jugendcoaches der ÖSB-Consulting. Am Bürostandort am Wiener Westbahnhof treffe ich den 19-jährigen Amir und seinen früheren Jugendcoach Clemens Auböck. Amir hat das Jugendcoaching bei der Schulwahl geholfen und nun bei der Lehrstellensuche. Außerdem besuche ich das Caritas-Ausbildungszentrum für Sozialberufe in der Seegasse. Direktor Andreas Walter führt durch die Schule und erzählt, warum ihm Jugendcoaching wichtig ist. ÖSB-Jugendcoach Jasmin Stary unterstützt Schüler und Schülerinnen in der Seegasse und gibt Einblick in ihren spannenden Berufsalltag.
Jugendprojekte SMS - ÖSB Consulting GmbH (oesb.at)
Am Bild zu sehen: von links: ÖSB-Jugendcoach Clemens Auböck, Schuldirektor Andreas Walter, ÖSB-Jugendcoach Jasmin Stary
Wie ÖSB-Jugendcoaches Perspektiven schaffen
Herzlich Willkommen bei „dabei sein im Arbeitsleben – Chancen für Alle“, sagt Sandra Knopp. In unserem Podcast stellen wir Ihnen junge Menschen vor, die dabei sind, berufliche Perspektiven zu entdecken und jene, die sie auf diesem Weg unterstützen. Heute bin ich zu Gast bei den Jugendcoaches der ÖSB-Consulting, die ihren Bürostandort unweit des Wiener Westbahnhofes haben. In einem Besprechungsraum nimmt der 19-jährigen Amir Platz, der hier auf seinen ehemaligen Jugendcoach Clemens Auböck trifft.
Amir: Also ich heiße Amir. Ich besuche derzeit die 3. Handelsschule und ich bin jetzt 19 Jahre alt und ich habe vor eine Lehre zu machen.
Amir, der nur beim Vornamen genannt werden will, möchte in einer Bank oder in einer Versicherung arbeiten. Wirtschaft interessiert ihn von kleinauf.
Amir: Ich habe gehofft im Bankbereich tätig zu sein, weil ich finde im Bank- und im Wirtschaftsbereich hat man wirklich viele Aufstiegsmöglichkeiten. Und man kann besser Geld verdienen. Das ist der Grund warum ich mich sehr interessiert habe fürs Bankwesen, Versicherungen. Sandra: Und da muss man gut - sowohl mit Zahlen können - als auch mit Menschen. Ist das etwas, was dir liegt? Amir: Ja, gottseidank. Ich kann sehr gut mit Menschen reden, mit Kunden umgehen. Ich habe Praktika gehabt und da habe ich gelernt, dass ich gut mit Menschen umgehen kann, und ich tue mir nicht so schlecht mit Zahlen.
Seine Praktika hatte der Handelsschüler im Lebensmittel- und Sportartikelhandel und im Sommer 2022 in einer Fahrschule. Dabei hat er viel über sich erfahren.
Amir: In all diesen Praktika - vor allem in der Fahrschule - habe ich herausgefunden, dass ich sehr gut mit Menschen umgehen kann. Wie man mit Kunden umgeht, wie man eine Ware wirklich gut präsentiert und wie man die Probleme löst. Ich habe auch administrative Tätigkeiten gelernt im Bürobereich.
Wohin er beruflich will, weiß Amir seit längerem, aber er wusste nicht wie. Zum ersten Mal von „Jugendcoaching“ hört er in der Polytechnischen Schule. Danach entscheidet er sich für eine private Handelsschule, will aber nach einem Jahr wechseln. Darüber spricht er mit Jugendcoach Clemens Auböck, der sich seiner Klasse vorgestellt hat.
Amir: Ich habe zuerst angerufen und mir einen Termin ausgemacht. Er hat mich gefragt, was mein Problem ist, was ich vorhabe zu machen. Und wir haben dann geschaut, was ich will und welche Möglichkeiten es gibt, damit ich mein Ziel erreiche. Er hat mir eine Liste von allen Handelsschulen gezeigt und wir haben gefragt, ob sie mich aufnehmen können oder nicht. Ich habe mit ihm ein Motivationsschreiben vorbereitet und dann habe ich dieses Schreiben an alle Handelsschulen geschickt.
Clemens Auböck: Dem ist zugutegekommen, dass Amir sehr zielstrebig ist und sehr bemüht war auch gute Noten zu haben, was sicher ein Vorteil war für den Wechsel. Und in weiterer Folge haben wir versucht immer wieder dranzubleiben. Es bewerben sich sehr viele Schüler für die zweite Klasse einer öffentlichen Handelsschule und dadurch ist es sehr wichtig, immer wieder mit den Direktoren in Kontakt zu treten – immer wieder nachzufragen und sich selber in Erinnerung zu halten. Das habe ich mit dem Amir gemacht. Teilweise hat er sich bei den Schulen gemeldet, teilweise ich auch nachgefragt. Und so hat dieser Prozess bis zum erfolgreichen Wechsel mehrere Monate angedauert.
Der Wechsel ist geglückt. Amir besucht nun die 3. Klasse einer öffentlichen Handelsschule in Wien.
Amir: Meine Lieblingsfächer sind Betriebswirtschaft und Englisch. Englisch habe ich gelernt als ich im Kindergarten war. Ich konnte mit vier Jahren auf Englisch schreiben, lesen und sprechen – in meiner Muttersprache nicht.
Wir wechseln den Schauplatz: Im Caritas Ausbildungszentrum für Sozialberufe im 9. Wiener Gemeindebezirk werden Jugendliche auf den Pflege- und Sozialberuf vorbereitet. „Frau-Leben-Freiheit“ der Slogan der Proteste im Iran steht auf einem Plakat. Die Klassenzimmer heißen, wie auf der Uni, Hörsäle.
Andreas Walter: Weil in der Oberstufe bei uns davon abgesehen wird die SchülerInnen fixen Klassen zuzuordnen. Der Unterricht ist geteilt oder findet auch in Fachgruppen statt und darum haben wir ein Hörsaalsystem.
sagt Direktor Andreas Walter bei einem Rundgang durch das Schulgebäude.
Andreas Walter: Wie würde ich die Schule beschreiben? Ich würde sie beschreiben als etwas größere Volksschule von der Gebäudestruktur, also eher enge Gänge. Auf der einen Seite sind die Klasseräume und auf der anderen Seite das Stiegenhaus. Und es ist zwar ausgemalt und schön dekoriert mit tagesaktuellen und politischen Themen, aber man merkt schon den Flair der 1960er Jahre. Es ist ein klassischer Altbau.
Zwei fünfjährige Lehrgänge an der Caritas-Schule schließen mit Matura ab: Die höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe mit Schwerpunkt Sozialmanagement. UND: Die Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung. Die dreijährige berufsbildende mittlere Schule bereitet auf Ausbildungen im Sozial- und Pflegebereich vor. Andreas Walter ist studierter Sozialpädagoge und Sozialarbeiter. Er hat jahrelang in einer betreuten WG gearbeitet. Vieles, was er dort gelernt hat, hilft ihm auch jetzt.
Andreas Walter: Das ist definitiv die Erfahrung mit der Lebenswelt von Jugendlichen. Meine frühere Zielgruppe waren 14-20-jährige. Da hat man stark mitbekommen: Was sind Bedürfnisse? Welche Problematiken gibt es? Was sind die Themen? Mein Motto ist: dass sich Schule nicht zu ernst nehmen darf. Zuerst ist der Mensch im Mittelpunkt. Wenn es den SchülerInnen gut geht, kann man gut arbeiten. Beziehungsarbeit heißt für mich gute Wissensvermittlung. Nur wenn ich das verstehe, habe ich einen Schulort, der positiv konnotiert ist bei SchülerInnen.
Das Caritas-Ausbildungszentrum Seegasse, das auch einen Zweig für Erwachsene hat, hat aktuell rund 250 Schülerinnen bzw. Studierende und rund 80 Schüler bzw. Studierende.
Andreas Walter: Man muss sagen, dass das sehr banal ist, weil ja gerade das Thema Transidentität & Persönlichkeit bei jungen Menschen ein wichtiges Thema ist und wir hier einen Schwerpunkt haben. Gerade Jugendliche, die mit einer Transgenda-Agenda kommen und schlichtweg sagen: eigentlich fühle ich mich dem sozialen Geschlecht zugehörig, dass nicht meinem biologischen entspricht. Wir unterstützen das hier sehr und versuchen dem, wo wir können, entgegenzukommen. Das Minimum ist die Betroffenen beim Namen anzusprechen, der gewünscht ist, auch wenn er nicht auf dem Papier steht. Wir haben ganz bewusst Toiletten für Jungs als auch für Mädchen als auch Toiletten, die als weder noch identifiziert sind. Damit das Gefühl entsteht, ich muss mich nicht in soziale Kategorien einsortieren lassen - die aber eh gottseidank gesellschaftlich aufbrechen.
An der Schule sind zwei Jugendcoaches aktiv. Ihre Arbeit sieht Andreas Walter als zweites wichtiges Unterstützungsangebot neben der Schulpsychologin. Denn die Corona-Pandemie habe deutliche Spuren hinterlassen.
Andreas Walter: Was glaube ich, jeder Direktor in Österreich unterschreiben kann, jede Direktorin, sind die psychischen Erkrankungen, die haben massiv zugenommen. Generell bei jungen Leuten. Panikattacken, Angststörungen, Sozialphobien, da gibt es einen massiven Anstieg, das ist auch für Schulen belastend: wir haben den Anspruch SchülerInnen über die Wissensvermittlung zu unterstützen und oft sind es aber Thematiken, die einen Schulbesuch auf Dauer sehr erschweren. Wenn ich mit mir selbst beschäftigt bin, mit meinen Krisen, dann bin ich nicht offen, um zu lernen und permanent den Unterricht, der sehr lange ist zu besuchen.
Ein weiteres Thema ist die Sinnfrage: Immer wieder überlegen Jugendliche, ob sie am richtigen Ort sind.
Andreas Walter: Ich glaube die verzweifelte Frage ist oft dahinter: Was soll ich tun? Viele SchülerInnen stellen fest, der Schultyp ist nicht das Richtige für mich oder ich stecke in einer persönlichen Krise und merke: es passt für mich nicht. Das hat sich durch Covid nochmal verstärkt! Das Jugendcoaching ist dafür da, und dafür bin ich sehr dankbar, den Jugendlichen Alternativen aufzuzeigen.
Die ÖSB-Consulting betreut im Jugendcoaching berufsbildende höhere und mittlere Schulen in Wien. Mit ihren Coaches orten die Jugendlichen aus: was brauchen sie, um weiter an der Schule bleiben zu können. Oder falls die Ausbildung doch nicht zu ihnen passt: welche Optionen gibt es?
Jasmin Stary: Möglichkeiten gibt es entweder, dass sie sich eine Auszeit nehmen – mit AusbildungsFit – das wäre quasi so eine Übergangszeit, wo sie stabilisiert werden können, und dann können sie entscheiden: Sind sie wieder so weit in die Schule zurückzugehen oder kommt dann eine Lehre für sie infrage? Und welche Form der Lehre: eine integrative Lehre oder soll es eine überbetrieblich Lehre sein? Das sind die Möglichkeiten, die sie haben.
Jasmin Stary arbeitet seit zehn Jahren als Jugendcoach. Momentan ist sie an drei Schulen in Wien aktiv: Einer HAK, einer HTL und dem Caritas Ausbildungszentrum für Sozialberufe in der Seegasse. Die 38-jährige Wienerin hat beobachtet, dass sich die „Themen“ im Coaching verändert haben.
Jasmin Stary: Zu Beginn, als ich angefangen habe vor 10 Jahren, ging es stark um den Bereich Lernschwierigkeiten und Nachhilfe, ein bisschen die Unsicherheit, ob sie an der Schule bleiben können oder nicht. Momentan geht es sehr viel um psychische Themen: Sind sie in der Lage, dass sie das Schuljahr schaffen können? Welche Unterstützung brauchen sie, oder welche Möglichkeiten haben sie, wenn sie psychische Beeinträchtigungen haben?
Dabei hilft an der Caritas-Schule die gute Zusammenarbeit mit der Schulpsychologin, mit der sich Jasmin Stary und ein Kollege regelmäßig austauschen. Denn die ÖSB-Consulting setzt im Jugendcoaching auf das „Vieraugenprinzip.“ An jedem Standort sind immer zwei Coaches aktiv.
Jasmin Stary: Zum einen, wenn es um psychische Stabilisierung geht, ist es gut, dass auch ein zweiter Kollege da ist. Gerade, wenn sich ein Krisenfall ergibt, dass der dann die Rettung holen kann oder die Lehrer verständigen kann, dass da eine akute Beratung ist. Beziehungsweise, dass er Beratungen abfangen kann in der Zeit. Das immer jemand für die anderen Jugendlichen da ist. Und dass man sich bei Themen, wo man nicht so sattelfest ist, austauschen kann. Für die Jugendlichen ist der große Vorteil: dass sie zwei unterschiedliche Personen haben, wo sie nach Sympathiefaktor entscheiden können: möchte ich lieber zu der oder zu der Person in die Beratung gehen.
Gerade die Rückkehr in den Klassenverband hat Jugendliche nach Corona gefordert, sagt Jasmin Stary als sie auf drei sehr herausfordernde Jahre zurückblickt.
Jasmin Stary: Das war definitiv eine starke Welle, dass Schüler zu uns gekommen sind und sagten: Sie möchten sich abmelden. Aber gar nicht, weil die Schule ihnen nicht gefällt, oder die Lehrer ein Problem dargestellt haben, sondern, dass sie mit dem sozialen Team nicht mehr umgehen konnten, dass sie Panikattacken hatten, dass sie sagten: Es wird ihnen alles zu viel, sie haben nicht die Konzentration, die sie brauchen. Das heißt wir haben sehr viel gearbeitet sie zu stabilisieren, sie an das Soziale zu gewöhnen, mit ihnen Teambuilding-Aktivitäten zu machen und in Gruppen, auch in Kleingruppen zu arbeiten und soziale Kompetenzen anzueignen.
Die Teuerungen wegen der hohen Inflation sind in den Beratungen weniger oft Thema – auch weil Geld ein Tabu-Thema ist. Generell beobachtet Jasmin Stary, dass Burschen in ihrem Verhalten oft konfrontativer wirken, Mädchen zurückgezogener – aber die Themen in der Beratung ähnlich seien. Sowohl Mädchen als auch Burschen kommen oft auf Empfehlung.
Clemens Auböck: Manche Schüler werden durch Lehrer geschickt oder es wird ihnen empfohlen zu uns zu kommen, weil die Lehrer so eine wichtige Rolle haben. Die Klassenvorstände vor allem. Daneben können Schüler auch freiwillig kommen, manche kommen auch durch die Eltern. Es kommt auch vor, dass wir Jugendliche aktiv selbst ansprechen durch Pausengespräche, Begegnungen am Gang, manche kommen auf Empfehlung von Klassenkollegen, der war mal da war dem geholfen wurde und dadurch kommen sie mit einem eigenen Anliegen.
Jugendcoach Clemens Auböck, den Sie am Anfang zusammen mit Amir gehört haben, ist an diesem Tag ebenfalls im Caritas-Ausbildungszentrum in der Seegasse zu Gast. Der 44-jährige betreut vier andere Schulen in Wien. In der Bibliothek der Schule – im obersten Stockwerk – gibt er mit Jasmin Stary Einblick in seinen Arbeitsalltag, der viel aus Beziehungsarbeit besteht.
Jugendcoaching ist für die Jugendlichen kostenlos und freiwillig. Wichtig ist es für Auböck möglichst offen in die Gespräche hineinzugehen.
Clemens Auböck: Bei uns sind es im Gespräche, die ergebnisoffen sind. Wir orientieren uns an den Jugendlichen, was von ihnen kommt, was sie bereit sind zu teilen und auch zu verändern.
Jasmin Stary: Ich glaube es ist für sie niederschwelliger. Der Zugang ist ein bisschen leichter, weil der Name sagt: ich coache dich. Wenn man ihnen erklärt: es ist ähnlich, wie beim Fußball, da gibt es auch einen Coach, dann können sie es leichter nehmen. Wir gehen zu Beginn des Schuljahres in die Klassen und stellen uns allen vor. Manchmal machen wir es auch so, dass wir mit jedem einzelnen Schüler ein Erstgespräch führen, damit diese Stigmatisierung nicht stattfindet. Das nicht nur die kommen müssen, die schlechte Noten haben. Sonst übersehen wir wieder die Schüler, wo es zuhause kriselt oder, die sich von ihrem Freund getrennt haben und dadurch belastet sind. Wir versuchen das so niederschwellig zu machen, wie möglich und uns so transparent, wie möglich, damit sie uns als Person relativ gut kennenlernen können und die Barriere dann auch fällt.
Jasmin Stary und Clemens Auböck erzählen, dass sie und ihre Kolleg:innen dabei sind, sich noch mehr in die Lebenswelt der Jugendlichen zu begeben. Social Media wird ein stärkerer Teil der Arbeit. Dazu zählen etwa Lerntipps via Instagram oder Online-Informationen zum „Bewerbungscasting“. Dabei proben Jugendliche mit zwei Coaches, die sie noch nicht kennen, ein Vorstellungsgespräch. Und erfahren mehr über sich und ihre Stärken.
Amir: Also meine Stärke ist, dass ich kontaktfreudig und kommunikativ bin. Ich bin teamfähig und kann auch alleine arbeiten. Ich kann beides machen. Ja, ich kann Deutsch, Englisch und meine Muttersprache Persisch fließend reden. Ich finde auch, dass ich flexibel bin, suche nach Lösungen und versetze mich in die Lage des anderen.
Amir arbeitet nun mit dem Jugendcoach, der an seiner Handelsschule aktiv ist. Gemeinsam haben sie ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf für Bewerbungen um eine Lehrstelle geschrieben. Auch ein Bewerbungsvideo für ein Unternehmen hat der 19-jährige bereits aufgenommen.
Amir: Ich habe Ziele nicht Träume, also ich finde, dass man für Ziele wirklich einen Plan hat und für Träume nicht. Ich will auf meine Mutter aufpassen, genug Geld machen, damit ich ihr helfen kann, falls sie was will, ich ihr das kaufen kann ohne zu überlegen, ob ich genug Geld habe oder nicht. Oder einen Mercedes zu kaufen. Auch ein Plan von mir, aber das wird erst später passieren.
Auch im Caritas-Ausbildungszentrum für Sozialberufe gibt es große Pläne. Die Schule und damit das Jugendcoaching wird im kommenden Jahr übersiedeln: In einen neuen, modernen Campus im 22. Wiener Gemeindebezirk. Warum würde Direktor Andreas Walter anderen Schulen Jugendcoaching empfehlen?
Andreas Walter: Ja, weil es unbedingt notwendig ist. Ich glaube die Belastungsgrenze von LehrerInnen ist seit Jahrzehnten überstiegen. Jugendcoaches bieten die Möglichkeit Entlastung professionell zu schaffen. Also ich merke schon, dass es oft Lehrerinnen gibt, es gut meinen und Schüler beraten. Aber wenn es um Entlastung, Berufs- und Zukunftsperspektive geht, dann ist Jugendcoaching sicher für alle ein Mega-Gewinn.
Jasmin Stary und Clemens Auböck haben abschließend für die Zukunft einige Wünsche an die Politik.
Clemens Auböck: Psychotherapie und psychologische Unterstützung auf jeden Fall mehr. Unkompliziert und unbürokratisch. Das beste Angebot nutzt nichts, wenn die Hürde so hoch ist, durch Formulare und Wartezeiten, dass eine Inanspruchnahme verhindert wird. Jasmin Stary: Ich finde, was gerade bei der Oberstufe leider fehlt, sind kostenlose Nachhilfeangebote. Gerade in der Unterstufe wird sehr angeboten, ab der Oberstufe nicht. Das wäre definitiv ein Punkt und auch eine Weiterbildung für Lehrerinnen. Gerade, wenn es um psychische Belastung geht, dass sie ein Gespür dafür bekommen, woran erkenne ich eine Panikattacke, wie gehe ich damit um, wenn jemand eine Sozialphobie hat, einfach: dass es nicht zu einer Stigmatisierung kommt oder zu einer falschen Einschätzung. Ich glaube, das würde die Jugendlichen auch schon sehr viel entlasten.
Das war unser Podcast für heute. Nähere Infos zur ÖSB-Consulting und zum Ausbildungszentrum der Caritas finden Sie in den Shownotes. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, dann empfehlen Sie uns doch bitte weiter und hinterlassen uns eine gute Bewertung. Wir sind auch auf Facebook aktiv und versenden einen Newsletter. Auf Wiederhören und bis zum nächsten Mal, sagt Sandra Knopp.